In den Anfängen der Restaurierung verstand man die Wiederherstellung eines Bauwerkes oder eines Kunstwerkes in einen früheren, als ursprünglich betrachteten Zustand. Die Vorstellung dieses Zustands orientierte sich teilweise am materiellen Bestand, teilweise aber auch an einer dem Objekt zugeschriebenen Bedeutung, die in einer neuen Gestaltung vermittelt werden sollte (Neugestaltung des Speyer Doms in der zweiten Hälfte des 19. Jh.). Diese bis ins frühe 20.Jh. hinein geltende Vorstellung der Restaurierung führte letztlich zu den Ausbauten etwa des Kölner Doms, oder des Ulmer Münsters.
Der Begriff wurde um 1830 durch den "Vater der Restaurierung" Eugéne Viollet-le-Due geprägt. Nach diesem war Restaurierung ein Vorgang der Herstellung eines ursprünglich gedachten, vollkommenen Zustands, der möglicherweise so nie existiert hatte. Dieser Auffassung widersprach in den 1840er Jahren der englische Gelehrte John Ruskin. Er sah in der Restaurierung die Verfälschung des vorgefundenen Zustands und damit des Denkmalwerts eines Gebäudes. Nach Ruskin sollte die Konservierung eine Restaurierung unnötig machen. Seine Auffassung prägte Kunsthistoriker und Denkmalpfleger: "Konservieren, nicht Restaurieren" war um 1900 die Forderung Georg Dehios, der maßgeblich am Aufbau der Denkmalpflege in Deutschland beteiligt war. Dennoch setzte sich in der Denkmalpflege die Auffassung vom Kunstwerk als historische Quelle nur langsam durch. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Restaurierung nach und nach durch die Konservierung verdrängt. Ziel der Konservierung ist es, den angetroffenen Bestand zu sichern und ggf. zu erschließen. Die Bedeutung des Objekts wird nicht mehr nur an der ästhetischen Komponente gemessen, vielmehr wird versucht, das Objekt für möglichst viele Ansätze der Bedeutungszuweisung offen zu halten. Diese Auffassung wurde in der Charta von Venedig niedergelegt. Konsequenterweise müsste inzwischen von Konservierung und Konservatoren die Rede sein, doch hat sich diese Bezeichnung nicht durchsetzen können - auch weil die Bezeichnung des Konservators für die mit der Verwaltung dieser Objekte betrauten Denkmalpfleger verwendet wird und damit nicht mehr für die Leute zur Verfügung steht, die praktisch mit den Kunstobjekten hantieren. Leider wird auch nach wie vor nicht differenziert zwischen Restaurierung und Rekonstruktion unterschieden. Die moderne Restaurierung verfolgt das Ziel, durch möglichst auf ein Minimum beschränkte Eingriffe am Objekt die Erhaltungsbedingungen zu verbessern. Solchen Maßnahmen gehen naturgemäß umfangreiche Untersuchungen sowohl durch Restauratoren, als auch durch Naturwissenschaftler voraus. Die Restaurierung ist in verschiedene Fachgebiete gegliedert, die sich an den verwendeten Materialien des Objekts orientieren. |